4.7 (6.106 Bewertungen)
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Wenn sich die grauen Morgennebel lüften und mit den ersten Sonnenstrahlen das Land in Feuer- und Erdtönen erstrahlt, gebrochen von weißen Rauchsäulen der eben entfachten Holzfeuer. Wenn man beim Waldspaziergang auf Laubteppichen wandelt und zwischen den gedämpften Schritten das Rascheln fallender Kastanienigel den Takt angibt. Wenn der Herbst an die Haustür klopft, dann antwortet man am besten mit einladendem Kastanienduft.
Die Möglichkeiten, Kastanien zuzubereiten, sind fast genauso vielfältig wie die kulinarischen Freuden, die man mit der geigelten Nuss kreieren kann. Wir stellen euch unsere 3 liebsten vor.
Bei jeder der folgenden Methoden empfehlen wir wärmstens, die Kastanien vor der Zubereitung kreuzweise einzuritzen. Dadurch erleichtert sich im Nachhinein nicht nur das Schälen, sondern man verhindert auch, dass sie beim Kochen oder Braten aufplatzen.
Die wohl einfachste und erfolgsichste Methode von allen. Einmal eingeritzt, gibt man die Kastanien in leicht gesalzenes, köchelndes Wasser und nach rund 20 Minuten sollten die Schnittstellen deutlich geöffnet und das buttrig süße Innere gar sein.
Nachdem die Kastanien eingeritzt wurden, breitet man sie mit dem Einschnitt nach oben auf einem Backblech aus und gibt sie in einen nicht vorgewärmten Backofen, wo man sie für ca. 20-30 Minuten bei 180 °C röstet. Ob sie fertig sind, erkennt man an der deutlich geöffneten Schnittstelle und der tiefbraunen Schale.
Tipp: Damit die Kastanien beim Rösten schön saftig bleiben, stellt man ein kleines ofenfestes Gefäß mit etwas Leitungswasser auf das Backblech.
Für die, die das Törggele- und Weihnachtsmarktfeeling auch zuhause wollen. Die eingeritzten Kastanien werden ohne Öl in einer Pfanne mit geschlossenem Deckel bei mittelhoher Temperatur geröstet. Wendet die Kastanien regelmäßig, um sie nicht zu verbrennen.
Tipp: Eine gusseiserne Pfanne speichert die Wärme besonders lange! So können die Kastanien noch dampfend am Tisch genascht werden – und das schwarze Metall macht einen richtig urig-heimeligen Eindruck.
Das Schälen der leckeren Herbstfürchte kann eine ganz schön knifflige Angelegenheit sein. Das Drama ums Schälen beginnt schon beim richtigen Zeitpunkt: Wartet man zu lange, härtet die Schale aus und löst sich nur schwer vom Fruchtfleisch, wartet man zu wenig lange, verbrennt man sich die Finger. So hartnäckig die Kastanien aber auch sein mögen, mit unseren Tipps lasst ihr euch den Appetit garantiert nicht verderben.
Habt ihr die Kastanien vor der Kochen oder Braten richtig eingeschnitten, sollte sich die Schale an der Schnittstelle kreuzweise lösen. Setzt mit dem Messer an der geborstenen Stelle an und zieht die Schale zu euch hin vom Fruchtfleisch ab.
Gebt die Kastanien nun portionsweise in ein sauberes, fusselfreies Geschirrtuch und reibt sie mit ein wenig Druck aneinander. Die braune, pelzige Haut, die eventuell noch am Fruchtfleisch haftet sollte sich so ganz einfach lösen lassen.
Der Keschtnriggl ist ein Stück Südtiroler Genuss- und Handwerkstradition und hierzulande ein Symbol für das Törggelen und die Kastanienzeit. Es handelt sich dabei um einen geflochtenen Korb aus Kastanienholz und Haselstauden, der zum Schälen von Röstkastanien verwendet wird.
Die frischgerösteten Kastanien werden direkt von der Pfanne in den Keschtnriggl gegeben. Dann packt man den Korb an beiden Enden und rüttelt ihn kräftig von Seite zu Seite. Dadurch lösen sich die Schalen von den Kastanien, die durch die Maschen im Korb zu Boden fallen und im Korb bleiben blitzeblank geschälte, dampfende Kastanien.
Gerade weil die herbstlichen Vitaminbomben so köstlich sind, möchte man sie am liebsten bis tief in den Winter und sogar noch darüber hinaus genießen– das kann man auch und zwar ganz einfach!
Bei der Lagerung von Kastanien gilt zu beachten, dass sie von Natur aus nur sehr wenig Wasser enthalten und somit recht schnell bis zur Ungenießbarkeit austrocknen können. Darüber hinaus ist der hohe Gehalt an Kohlehydraten in Form von Stärke und Zucker gefundenes Fressen für Pilze. Um dem Austrocknen und dem möglichen Pilz- oder Bakterienbefall vorzubeugen, sollten rohe Kastanien möglichst trocken, kühl und gut belüftet gelagert werden.
Bringt man die Esskastanien in einem relativ grobmaschiger Korb in der Vorratskammer oder einem trockenen Fleckchen im Keller unter, fühlen sie sich besonders wohl und sind auch nach 2-3 Monaten noch genauso lecker wie frisch vom Baum. Wem als Lagermöglichkeit nur der Kühlschrank zur Verfügung steht, der hat hoffentlich große Lust auf Kastanien, denn dort bleiben sie lediglich etwa 3 Wochen lang frisch.
Wer vielleicht sogar noch im Frühjahr Kastanien knabbern will oder gar das ganze Jahr überbrücken will, setzt auf das Einfrieren. Rohe Kastanien sollten aufgetaut werden bevor sie geröstet oder gekocht werden. Gekochte Kastanien sollte man nach dem Schälen abkühlen lassen und einfrieren. Direkt aus dem Tiefkühlfach braucht es dann nur 10 Minuten mit der Kochmethode eurer Wahl, um sie schön heiß und verführerisch duftend zu machen.
Wem der Zweifel kommt, ob durch das Einfrieren wohl nicht der Geschmack verloren geht, dem sei gesagt, dass einer alten Bauernweisheit zufolge, Kastanien erst nach der ersten Frostnacht vom Boden aufgesammelt werden sollen, erst dann hätten sie ihren Geschmack zur Fülle entwickelt.
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