4.7 (6.106 Bewertungen)
4.7 (6.106 Bewertungen)
Der Frühling ist für Mensch und Natur eine spannende Zeit. Das Wetter wird wärmer, die Welt wird bunter und irgendwie fühlt sich alles milder und heller an. In Südtirol färben sich ganze Talsohlen und Berghänge mit dem zarten Weiß-Rosa der Apfelblüte. Zwischen März und Mai öffnen die kleinen Knospen ihre Köpfchen und blicken mit einem fünfblättrigen Blütenlächeln in die Sonne. Das klingt zwar ganz nach Idyll, die Bauern sind in dieser Zeit aber konstant in Habachtstellung. Denn in der Apfelblüte entscheidet sich bereits die Ernte.
Bevor wir uns die Blüte genauer anschauen, werfen wir einen Blick auf den gesamten Apfelanbau. Südtirol ist Apfelland. So viel darf als Dreiwortsatz stehen bleiben. In Südtirol ernten etwa 7.000 Bauern auf 18.400 ha Flächejedes Jahr ca. 950.000 Tonnen Äpfel. Mit derart großen Erträgen ist Südtirol für rund 50% der Äpfel auf dem italienischen Markt verantwortlich und für sagenhafte 10% des EU-Marktes. Wenn man sich diese rekordverdächtigen Ziffern vor Augen führt, wird unmissverständlich, weshalb eine gesunde Blütezeit so wichtig ist.
Nach der Ernte ist vor der Ernte
Der Beginn der Apfelblüte wird bereits im Winter bestimmt. Ist dieser mild und feucht, setzt sie früher ein, mancherorts bereits gegen Ende März. ist der Winter hingegen besonders trocken und kalt, kann man auch mal bis Anfang Mai auf die ersten Blüten warten. Einsetzen und Dauer der Apfelblüte ist natürlich stark standortabhängig, in Südtirol wird Apfelanbau schließlich zwischen 200 und gut 1.000 m ü. M. betrieben.
Väterchen Frost nicht willkommen
Die Blüte ist der kritischste Zeitpunkt im Vegetationszyklus des Apfels. Werden die Blüten in diesem Moment krank, beschädigt oder anderweitig an einem gesunden Wachstum gehindert, kann das gravierende Folgen für die Ernte haben und sogar zum Totalausfall führen. Eine der größten Bedrohungen für eine vielversprechende Blüte ist der Frost. Sind die Knospen noch geschlossen, sind sie ziemlich wetterfest und können Temperaturen von bis zu -4 °C ohne Weiteres standhalten. Hat sich die Blüte geöffnet, zeigt sie sich von ihrer sensiblen Seite und bereits 0 °C können ihr den Gar aus machen.
Smoke on the Blüten
Bauern müssen also alles daransetzen, dass die zarten Blüten bloß nicht zu kalt bekommen. Das verleitet sie zu teils drastischen und teils ganz schön ausgeklügelten Maßnahmen. In der Vergangenheit wurden die Apfelwiesen sozusagen beheizt. Die Bauern stellten inmitten der Bäume Öfen auf und zündeten ein stark rauchendes Feuer. Den Rauch haben sie oft stundenlang um die Bäume gewedelt, um die Blüten zu wärmen. Heute verwendet man dafür Feuertonnen mit Holzpellets oder Frostkerzen , doch diese Methode kommt verhältnismäßig nur noch selten zum Einsatz, da sie von einer viel effizienteren Technik abgelöst wurde.
Wir bekämpfen Frost mit Frost
Wenn im Frühling mitten in der Nacht die Sirene läutet, dann meist nicht, weil es in den Apfelwiesen brennt, sondern – ganz im Gegenteil – weil es dort friert. Dann heißt es für die Bauern raus aus den Federn und raus in die Felder, es ist Zeit für die Frostschutzberegnung. Dabei werden die Apfelblüten mit einem feinen Sprühnebel so lange beregnet, bis sich ein Eispanzer um die gesamte Blüte gebildet hat. Was kontraintuitiv klingt, funktioniert wie ein kleines Blütenigloo: Durch die Kristallisationswärme – die Wärme, die entsteht, wenn das Wasser seinen Aggregatzustand von flüssig zu fest wechselt – steigt die Temperatur innerhalb des Eispanzers auf wenig über 0 °C und die Blüte ist sicher vor Frostschäden. Dieser geistreiche Trick rettet jedes Jahr tausende Tonnen an Äpfeln und sichert hunderten Familien ihre Existenz. Als netter visueller Nebeneffekt ergibt sich am Morgen nach der Frostschutzbewässerung ein schillerndes Schauspiel aus Eisblüten.
Damit ihr für dieses Spektakel auch den richtigen Snack zur Hand habt, findet ihr hier unser Bio-Apfelsortiment aus dem Vinschgau. Und um die Vorfreude auf die diesjährige Apfelsaison noch etwas zu versüßen, haben wir drei Rezepte für euch, die zeigen, dass Südtiroler Äpfel nicht nur im Strudel ausgezeichnet schmecken.
Apfeldinkelschnitten: Wunderbar einfach und schnell, ideal für den Spontanbesuch.
Apfelkiachl: Streetfood bevor Streetfood cool war. Knusprig, saftig, fruchtig, süß – was will man mehr?
Risotto mit Apfel und Minze: Auch salzig ein Hit! Südtiroler Äpfel sind leckere Alleskönner!
Tags: Apfelblüte, Südtirol, Frost, Apfelland Südtirol, Apfel
Funktionale Cookies sind für die Funktionalität des Webshops unbedingt erforderlich. Diese Cookies ordnen Ihrem Browser eine eindeutige zufällige ID zu damit Ihr ungehindertes Einkaufserlebnis über mehrere Seitenaufrufe hinweg gewährleistet werden kann.
Marketing Cookies dienen dazu Werbeanzeigen auf der Webseite zielgerichtet und individuell über mehrere Seitenaufrufe und Browsersitzungen zu schalten.
Tracking Cookies helfen dem Shopbetreiber Informationen über das Verhalten von Nutzern auf ihrer Webseite zu sammeln und auszuwerten.
Service Cookies werden genutzt um dem Nutzer zusätzliche Angebote (z.B. Live Chats) auf der Webseite zur Verfügung zu stellen. Informationen, die über diese Service Cookies gewonnen werden, können möglicherweise auch zur Seitenanalyse weiterverarbeitet werden.